Die Kraft der Gedanken – Glaube nicht alles, was du denkst

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„Die reinste Form des Wahnsinns ist alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

Albert Einstein

Wir machen es die ganze Zeit – durchgehend, quasi im Autopiloten. Wir machen unsere Gefühle und Handlungen davon abhängig, meist ohne es zu bemerken. Sie können uns die schönsten, buntesten Bilder präsentieren aber auch die schlimmsten Szenarien aufzeigen und uns dabei in Angst und Schrecken versetzen. Auch wenn sie uns nicht gut tun, fällt es häufig schwer, uns von ihnen zu distanzieren. Unsere Gedanken.

Unser Denken

Wusstest du, dass wir an einemTag durchschnittlich 60.000 Gedanken denken. Davon sind 80% unserer Gedanken negativ. Sind das nicht unglaublich viele? Allerdings bekommen wir die meisten davon noch nicht einmal bewusst mit.

Unser Denken läuft häufig automatisiert im Hintergrund also meist unbewusst ab. Doch es bleibt nicht unbemerkt – unser Unterbewusstsein hört alles mit. Unser Denken hat also einen signifikanten und unmittelbaren Einfluss auf unsere Stimmung und demnach auch auf unsere Haltung und unsere Handlungen.

Die aus unserem Denken resultierenden Bewertungen werden zudem von unserem Unterbewusstsein als wahr akzeptiert, woraufhin wir darauf ausgerichtete Handlungen vornehmen.

Während sich in unserem E-Mail-Account ein Spam-Filter darum kümmert, uns vor unerwünschten E-Mails zu schützen, lassen wir unseren Gedanken meist unbeachtet freien Lauf und glauben häufig auch noch, dass das was wir denken wahr ist. Henry Ford bemerkte dazu „Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Falls recht behalten.“

Aber auch wir nutzen unbewusst auf die Themen fokussiert eine Art Filter. Denkst du z.B. immer wieder darüber nach, dir ein Auto in einer bestimmen Farbe zu kaufen, wirst du bemerken, wie du immer wieder dieses Auto in dieser Farbe auf der Straße siehst. Dein Filter ist darauf eingestellt und thematisch fokussiert.

Wir nehmen also Umstände so wahr, wie wir darüber denken. Das wiederum bringt uns in Lebenssituationen, die diese Gedanken widerspiegeln.

Das Wiederholen von Gedanken und deren Auswirkungen

Je häufiger wir einen Gedanken denken, desto mehr identifizieren wir uns mit diesem und er wird zu unserer Realität. Negative Gedanken blockieren uns, lassen uns klein werden, uns nicht gut fühlen und hemmen uns für uns selbst und unsere Interessen zu gehen.

Stell dir vor, du denkst einen Gedanken zum ersten Mal – dies verhält sich in deinem Kopf so, als würdest du eine Wiese durch hohes, unberührtes Gras entlanglaufen. Je häufiger du nun beginnst den Gedanken zu wiederholen, desto mehr verändert sich die Wiese – du läufst sozusagen immer und immer wieder über diese. Zunächst verwandelt sie sich zu einem Trampelpfad, bei weiterer Benutzung verändert sich dieser dann zu einem Weg und je nach Intensität und Anzahl der Wiederholungen hin bis zu einer mehrspurigen Autobahn. Der Gedanke hat nun völlig freie Fahrt. 

Wenn wir uns also in einer Situation befinden, die für uns nicht funktioniert, gilt es nicht nur auf die anderen Beteiligten und deren Verhalten zu schauen, sondern auch zu prüfen, „was denke ich darüber“ und „was habe ich vorab über diese Situation gedacht.“

Neuronale Plastizität

Dank der neuronalen Plastizität unseres Gehirns ist es möglich, die mehrspurige Autobahn wieder zum Trampelpfad zurück zu bauen. Unser Gehirn kann durch neue Eindrücke und Erfahrungen bis ins hohe Alter verändert werden. Alte Verbindungen im Gehirn können dadurch getrennt werden und neue entstehen. Die ungenutzten Verbindungen schwächen sich mehr und mehr ab.

Wenn du mehr über die neuronale Plastizität wissen möchtest, verlinke ich dir dazu sehr gerne  den Artikel aus dem Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik: https://lexikon.stangl.eu/1166/neuroplastizitaet

Unser Einfluss auf unsere Gedanken

Die gute Nachricht ist also, dass wir unser Denken in eine für uns dienliche und positive Richtung beeinflussen können. Wir sind unseren Gedanken nicht ausgeliefert.

Anstatt darüber nachzudenken, was wir „falsch“ gemacht haben, sollten wir unser Denken auf das Positive lenken. Wir erschaffen damit einen größeren Lösungsraum für unsere Themen und gleichzeitig lässt uns dies selbstbewusst in die Eigenverantwortung gehen.

Übung – Let´s Work

Wie können wir unsere Gedanken positiv und für uns dienlich verändern und gleichzeitig unserem Unterbewussten neue Informationen geben?

Die Antwort ist erstmal einfach, erfordert in der Umsetzung jedoch regelmäßig zu üben und dranzubleiben – die achtsame Wahrnehmung der eigenen Gedanken.

Hierbei können dir folgende Fragen helfen:

  • Was denke ich bislang über mich?
  • Wie geht es mir mit diesem Gedanken?

Da uns unsere Körpersprache bei der achtsamen Wahrnehmung sehr unterstützt, prüfe für dich, ob die Beantwortung der Fragen dich leicht fühlen lassen und du dabei gerade stehst.  Beobachte doch mal wie eine Art Forscher, wie es deinem Körper mit dem Gedanken geht.

Falls der Gedanke deine Schultern sinken lässt und du dich beschwert fühlst, wird es dann nicht Zeit für einen neuen, positiven? Welchen neuen  Gedanken möchtest du über dich denken?

Vielleicht:

  • „Ich bin genau richtig, so wie ich bin.“
  • „Ich erlaube mir gute Gedanken über mich und mein Umfeld.“
  • „Alles was ich brauche, steckt bereits in mir und wartet darauf entdeckt zu werden.“
  • „Ich mag meine Licht- und meine Schattenseiten.“
  • „Ich bin geliebt und wertvoll.“

Schreib dir deinen positiven Gedanken gerne mal auf und speichere dir diese als tägliche Erinnerung in deinem Handy ab. Erlaube dir deinen neuen Gedanken ab heute mehrmals täglich zu denken und lass dich überraschen, was das mit dir und deinen Körper macht.

Vermutlich wird der Moment kommen an dem du Widerstand bemerkst und einen negativen Kommentar dazu wahrnimmst, der dich vom Gegenteil überzeugen möchte. Nimm diesen einfach nur wahr, ohne ihn zu bewerten und setze dein mentales Training dann einfach fort. 

Teilen möchte ich mit dir noch meine Lieblings-Kurzgeschichte von Paul Watzlawick, die uns sehr schön veranschaulicht, was unsere Gedanken mit uns machen können. Ich wünsche dir viel Spaß beim lesen:

Die Geschichte mit dem Hammer

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommen ihm Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vieleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er “Guten Tag” sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!” (Quelle)

Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, den Artikel bis zum Ende zu lesen. 

Verabschieden möchte ich mich von dir mit folgendem Zitat von Marc Aurel

 „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“.

Sei gut zu dir!

Deine Nicole

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