#34 Was ich meinem vergangenen Burnout-Ich heute sagen würde

Burnout-Prävention, Mindset | 6. Februar 2025 Nicole Hasenclever

Wie du deine innere Kraft zur Priorität machen kannst… 

…und warum es sich lohnt, gut mit deinem Vergangenheits-Ich zu sprechen 

Es gibt Situationen im Leben, die sich, obwohl bereits viel Zeit vergangen ist, einfach nicht gut anfühlen. Möglicherweise empfinden wir bei dem bloßen Gedanken daran noch immer Schuld oder auch Scham. Kennst du solche Situationen?

Trotz des Abstands, begegnen die meisten von uns dem Vergangenheits-Ich mit Vorwürfen, Argwohn und eventuell auch mit Verurteilung.  

Der bloße Gedanke an die vergangene, negativ wahrgenommene Situation, kann Ablehnung und Ärger in uns hervorrufen. Selbstverständlich in dem Wissen, dass wir dadurch nichts in der Vergangenheit verändert bekommen. Und doch ist er da, der Widerstand und der Ärger auf unser Vergangenheits-Ich. 

Mir ging es eine Zeitlang genauso, wenn ich an mein Burnout-Ich dachte. Anstatt mir in die Vergangenheit Mitgefühl und Anerkennung zu schicken, war ich sauer und dabei voller Vorwürfe mir selbst gegenüber. 

Wie ist es nur möglich, dass ich doch als selbsternannt-reflektierter Mensch in so eine mit so viel Leid verbundene Situation geraten bin, die sich über einen gefühlt unendlich langen Zeitraum erstreckte?

Warum habe ich die Signale meines Körpers so lange ignoriert und dabei gehofft, dass dies nur Momentaufnahmen sind, die sicherlich schnell wieder vorbeigehen? 

Warum habe ich versucht, mich mit den Angst- und Panikattacken zu arrangieren, in dem ich immer eine Papiertüre dabei hatte, um die Attacken besser veratmen zu können?

Wie konnte ich es zulassen, mich selbst so lange zu verlieren

Warum habe ich mich unbewusst auf ein Doppelleben eingelassen, in dem ich im Außen vermeintlich alles im Griff hatte und es mir angeblich gut ging, während in meinem Inneren nichts mehr so war, wie ich es kannte?

Warum bin ich nicht eher für mich eingestanden und habe mir Hilfe geholt?

Immer wenn ich also in die Vergangenheit zurückschaute, kippte ich eine mentale Lawine an Vorwürfen in diese Zeit und zu meinem Vergangenheits-Ich. 

Irgendwann erkannte ich, dass mir dieses „Verfahren“ eine Menge Kraft raubt. Innere Kraft, die ich im Hier und Jetzt gut gebrauchen könnte. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich damit nichts in meiner Vergangenheit ändern werde. 

Als ich schließlich begann meinen Blick auf die Vergangenheit und damit auf mein Vergangenheits-Ich zu verändern, veränderte sich alles. 

Mir wurde bewusst, dass ich damals einfach keine andere Möglichkeit sah, mich anders zu verhalten, dass ich das einfach nicht konnte. Nicht um mir selbst zu schaden, sondern weil es für mich damals nicht im Bereich des Möglichen lag. Ich konnte nicht anders handeln, als ich damals gehandelt habe. 

Mit dieser Erkenntnis schickte ich keine Vorwürfe mehr zu meinem Vergangenheits-Ich. Mit einem Mal war mein Ärger verschwunden

Ganz bewusst machte ich mich auf den Weg, meinem Vergangenheits-Ich zu vergeben

Zudem begann ich meinem Vergangenheits-Ich Anerkennung zu schicken, dafür, dass es das alles durchgestanden hat und dabei im Rahmen der Möglichkeiten für die Familie und besonders für meinen Sohn da gewesen ist. 

Auch eine große Portion Selbstmitgefühl sendete ich und begann eine freundlichere, liebevollere Haltung meinem Vergangenheits-Ich gegenüber einzunehmen. Dahinter steckte so eine Kraft, die für mich bis in die Gegenwart spürbar war. 

Durch diesen grundlegenden Perspektivwechsel kann ich heute dankbar und auch demütig in die Vergangenheit schauen und mich gleichzeitig kraftvoll auf meine Gegenwart und Zukunft fokussieren

Als Expertin für Burnout-Prävention weiß ich heute, dass sich ein Burnout nicht über Nacht entwickelt, sondern es Monate, gar Jahre dauern kann.

Der deutsch-amerikanische Psychoanalytiker Herbert Freudenberger galt als einer der ersten Forscher, der das Burnout-Syndrom in 12 Phasen beschrieb. Dieses wurde abgekürzt und vereinfacht in 5 Phasen zusammengefasst, über die wir in der aktuellen Podcast-Folge detaillierter sprechen. 

Doch was können wir nun machen, um ein Burnout vorzubeugen und Stress nachhaltig zu bewältigen?

An dieser Stelle möchte ich ein paar Mythen mit dir teilen, die mir zum Thema gelingende Stressbewältigung immer wieder begegnen mir und die sich bisweilen recht hartnäckig halten. 

Ein Mythos ist beispielsweise: "Nur die äußeren Faktoren verursachen Stress".

Die Wahrheit ist jedoch: Wie wir Stress empfinden, hängt von der eigenen Wahrnehmung und der jeweiligen Tagesform ab. Der innere Stresspegel kann zudem durch inneren Druck oder auch dem Streben nach Perfektionismus merklich erhöht werden. 

Ein anderer Mythos: "Stress kann nur durch völlige Entspannung bewältigt werden". 

Die Wahrheit ist jedoch, dass Entspannung lediglich ein guter Einstieg ist, um die Work-Life-Balance zu verbessern und mit Stress umzugehen. Für nachhaltige gelingende Stressbewältigung braucht es aus meiner Erfahrung deutlich mehr, wie beispielsweise die Überprüfung der eigenen (Zeit-) Planung, aber auch die Bewusstmachung der eigenen Handlungs- und Gedankenmuster

Denn häufig treiben wir uns innerlich an, hetzen uns selbst dabei durch den Tag und machen uns das noch nicht einmal bewusst. Das geschieht aus dem Autopiloten heraus. Wir bemerken dann am Abend, dass wir völlig erledigt sind und für die schönen, wohltuenden Aktivitäten, kaum noch Kraft haben

Anstatt in einem guten Buch bei einer leckeren Tasse Tee zu lesen, kreativ zu sein und beispielsweise zu malen oder Sport zu treiben, Yoga zu praktizieren oder eine Freundin anzurufen, reicht es häufig nur noch für die Couch und das Betätigen der Fernbedingung. Auch das läuft meist im Autopiloten. Mir ist es früher nicht nur einmal passiert, dass ich mich nach einem ungewollten Fernsehabend, beim Zubettgehen noch nicht mal an den Inhalt des Gesehenen erinnern konnte. Kennst du solche Situationen auch? 

Wir dürfen unsere innere Kraft zur Priorität machen und damit aktiv gegen Stress vorgehen und bewusste Burnout-Prävention betreiben. 

Das kann hervorragend gelingen, wenn du beginnst deine mentale Gesundheit aktiv zu stärken, in dem du täglich auf dein inneres Selbstfürsorge-Konto einzahlst. Zum Beispiel durch ausreichenden und qualitativ guten Schlaf. Empfohlen werden im Allgemeinen  7 - 9 Stunden. 

Aber auch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung kann dich dabei unterstützen, Stress zu reduzieren. Nährstoffe, die Stress reduzieren können sind, zum Beispiel Magnesium (in Spinat, Bananen und Nüssen), dass die Nerven und die Muskeln entspannt, aber auch die B-Vitamine (enthalten in grünem Gemüse, Eier, Vollkorn) die, die Stressregulation unterstützt und Omega-3-Fettsäuren (Walnüsse, Chiasamen, Fisch, Leinöl, Avocado), die entzündungshemmend und beruhigend wirken.

Auch der Austausch über Herausforderungen mit Menschen, denen du vertraust, kann enorm helfen inneren Stress abzubauen. Balsam für die innere Kraft ist zudem immer wieder bewusst Zeit mit Menschen zu genießen, die dir guttun. 

Zeit in der Natur zu verbringen und regelmäßige Bewegung (Spazierengehen, Fahrradfahren u.v.m.) sind darüber hinaus ein wahrer Booster für deine mentale und emotionale Kraft

Falls du dich immer wieder gestresst und überfordert fühlst und dabei an dir selbst zweifelst, kann ein Gespräch mit dem Arzt deines Vertrauens, einem Therapeuten oder einem Coach sehr hilfreich sein. 

Wenn du wissen möchtest, was ich meinem vergangenen Burnout-Ich heute sagen würde, dann höre so gerne in die aktuelle Podcast-Folge #34, die am Ende dieses Artikels auf dich wartet.

Gemeinsam werden wir in dieser Episode einmal einen ganz anderen Blick auf das so wichtige Thema Burnout-Prävention werfen.

Darüber hinaus sprechen wir in dieser Folge darüber,…

 

  • warum wir unseren Wert und den Wert unserer Kinder nicht mit Leistung verbinden dürfen. 
  • das der richtige Zeitpunkt für Veränderung immer JETZT ist.
  • was mit unseren Gefühlen passiert, wenn wir unsere Gedanken ändern. 
  • wofür es gut ist, unsere innere Kraft zur täglichen Priorität zu machen. 
  • welche (Früh-)Warnsignale es für ein Burnout gibt.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß und Inspiration mit dieser Folge.

Solltest du deine innere Kraft langfristig und nachhaltig etablieren und entfalten wollen, empfehle ich dir mein sechsmonatiges 1:1 Coaching Programm Power Intense, in dem wir individuell auf deine Themen und Bedürfnisse abgestimmt deine innere Kraft, deine Energie und dein Wohlbefinden sowie deine Ziele vollkommen in den Mittelpunkt stellen. Power Intense ist ideal zur Burnout-Prävention. Den Link dazu findest du unterhalb der Podcast-Folge.

Solltest du Fragen haben, melde dich gerne bei mir. 

Sei gut zu dir!

Alles Liebe

Deine

Nicole

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